
Norddeutsches Staraufgebot auf der Berlinale
15.02.2025 | Hamburg Tea Time und zwei Filme im Wettbewerb

Der Hamburger Senat und die MOIN Filmförderung luden am Samstag, 15. Februar, die Hamburger Filmbranche im Rahmen der Berlinale zur Tea Time in die Hamburger Landesvertretung in Berlin. Unter den Gästen war neben den „Yunan“-Darsteller*innen Hanna Schygulla, Sibel Kekilli und Tom Wlaschiha auch Kultregisseur Fatih Akin. Ebenfalls dabei: Das „Die Discounter“-Team um Marc Hosemann und Merlin Sandmeyer sowie Hauptdarsteller Hans Löw aus dem Wettbewerbsfilm „Mother’s Baby“.
Eine Fotoauswahl vom Event zur freien Verfügung im Rahmen der Berichterstattung finden sie hier. (Copyright: Jasper Ehrich Fotografie/Florian Arp)
Weitere Gäste der Hamburg Tea Time waren u.a. die Schauspielerinnen Pheline Roggan, Aylin Tezel und Sunnyi Melles („Die Zweiflers“, „Triangle of Sadness“) sowie die Regisseure Sönke Wortmann („Die Ältern“) und Lars Jessen („Mittagsstunde“).
Die Gäste des traditionellen Empfangs im Rahmen der Berlinale wurden in der Landesvertretung begrüßt von Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien und Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN Filmförderung. Mit dem Empfang wird der Film in und aus Hamburg auf der internationalen Bühne gewürdigt und sichtbar gemacht. Er bietet der Filmförderung und den Hamburger Filmschaffenden die Gelegenheit, mit nationalen Gästen und internationalen Partnern ins Gespräch zu kommen.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der norddeutsche Film bleibt konstant präsent auf der Berlinale. Was für ein großartiger Erfolg! In erster Linie ist das natürlich den herausragenden Filmschaffenden zu verdanken, es zeigt aber auch das feine Gespür der MOIN Filmförderung und ihrer Auswahlgremien für spannende, gegenwärtige Stoffe. Der Film findet im Norden beste Bedingungen vor, unter denen er sich gut weiterentwickeln kann. Gerade mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen in der gesamtdeutschen Filmbranche bin ich sehr froh, dass es in Hamburg gelungen ist, die Filmförderung in 2025 deutlich zu stärken. Damit auch weiterhin vielversprechende Talente und erstklassige Produktionen von Hamburg aus die internationalen Leinwände zum Leuchten bringen.“
Helge Albers, Geschäftsführer der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: „Wenn gleich zwei Filme im selben Jahr die Chance auf den Goldenen Berlinale-Bären haben, dann läuft etwas sehr richtig in der norddeutschen Filmlandschaft! Mit „Yunan“ von Hamburger Regisseur Ameer Fakher Eldin und „Mother’s Baby“ von Regisseurin Johanna Moder haben wir zwei großartige Produktionen im Wettbewerb – wir drücken die Daumen für das Siegertreppchen! Außerdem wird die Diversity-Plattform OMNI 2025 nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase nun für die gesamte Branche geöffnet – ein großer Schritt für uns und die gesamte deutsche Filmbranche.“
Die vier MOIN-geförderten Filme im Berlinale-Programm:
Yunan (Sektion Wettbwerb)
In dem Drama „Yunan“ von Hamburger Regisseur und Drehbuchautor Ameer Fakher Eldin sucht Munir auf einer abgelegenen Insel die Einsamkeit, um über den letzten Akt seines Lebens nachzudenken. Unerwarteten Trost findet er in der Gesellschaft von Valeska, deren Mitgefühl seinen schwindenden Lebensmut wieder aufleben lässt. Das Schauspieler*innenensemble umfasst unter anderem Hanna Schygulla, Georges Khabbaz, Sibel Kekilli und Tom Wlaschiha. Gedreht wurde an 14 Tagen auf einer Hallig in Schleswig-Holstein und acht Tagen in Hamburg. Produzentin ist Dorothe Beinemeier mit ihrer Hamburger Firma Red Balloon Film. Der Film wurde von der MOIN Filmförderung mit 400.000 Euro in der Produktion unterstützt.
Mother’s Baby (Sektion Wettbewerb)
Regisseurin Johanna Moder hat mit ihrem Team unter anderem in der Hamburger Elbphilharmonie gedreht. Zum prominenten Cast von „Mother’s Baby“ gehören der Hamburger Schauspieler Hans Löw, der „The Square“-Star Claes Bang und Hauptdarstellerin Marie Leuenberger. Worum geht’s im Film? Die erfolgreiche Dirigentin Julia und ihr Partner sehnen sich nach einem Kind, als der Arzt Dr. Vilfort ihnen Hoffnung gibt. Nach der erfolgreichen Behandlung in seiner Klinik wird Julia schwanger. Doch die Geburt verläuft anders als erwartet, und der Säugling wird sofort weggebracht. Julia wird im Unklaren darüber gelassen, was passiert ist. Als sie das Kind schließlich erhält, fühlt sie sich merkwürdig distanziert. Der Film von Freibeuter Film aus Österreich in Zusammenarbeit mit The Match Factory aus Köln wurde von der MOIN Filmförderung mit 150.000 Euro in der Produktion unterstützt.
Letters from Wolf Street (Sektion Panorama)
In der deutsch-polnischen Koproduktion „Letters from Wolf Street“ wird eine Straße in der Warschauer Innenstadt zum Kaleidoskop der polnischen Gesellschaft. Regie und Drehbuch der Inselfilm-Produktion kommen von Arjun Talwar aus Hamburg, der außerdem die Kamera übernimmt. Ein Teil der Postproduktion findet ebenfalls in der Hansestadt statt. Der Dokumentarfilm wurde von der MOIN Filmförderung mit 30.000 Euro in der Produktion unterstützt.
Guochang / Obsthof (Sektion Forum)
Zum „Obsthof“ reist die HFBK-Absolventin Nana Xu, an den Ort, den ihr Vater als Häftling während der Kulturrevolution baute. Erst Arbeitslager, dann Gefängnis, Bauernhof, Behandlungszentrum. Gespräche mit letzten Zeug*innen in ihrer von verdrängter Vergangenheit geprägten Heimat. Die MOIN Filmförderung hat die HFBK-Abschlussfilme des Jahrgangs 2024 mit insgesamt 140.000 Euro unterstützt.
weitere Beiträge
