MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein
3001 Kino, Schanzenstraße 75, 20357 Hamburg

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus lädt Kuratorin und Filmemacherin Su-Jin Song zu einem filmischen Nachmittag im 3001 Kino ein. Es wird eine Auswahl von Kurzfilmen (post)migrantischer Filmemacher*innen präsentiert, die einen Einblick in die vielfältigen diasporischen Lebensrealitäten bieten und kulturelle Parallelen sowie Unterschiede thematisieren. Sie spiegeln die Komplexität von Identität und die Frage nach Zugehörigkeit im heutigen Deutschland wider und regen zu einem offenen Dialog über die verschiedenen Erfahrungen und Perspektiven an.

Nach manchen Filmen wird es ein Gespräch mit den Filmemacher*innen geben.

Eintritt: Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis. Es werden Spenden für einen wohltätigen Zweck/Verein gesammelt.

Filmprogramm

01. Zuhause ist dort, wo die Sternfrüchte sauer sind - Dokumentarfilm, 24 Min

Regie: Huy Nguyen

In Huys Familie gibt es viele unausgesprochene Dinge. Warum wurde kaum darüber gesprochen, wie sehr die Migrationsgeschichte seiner Eltern die verschiedenen Generationen geprägt hat? Wieso ist das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern so kompliziert? Gibt es überhaupt eine gemeinsame Geschichte? Und wo ist die eigene Identität verortet? Antworten auf diese Fragen sucht Huy bei seinen Großeltern in Vietnam. Dort filmt er die gemeinsamen Tagesabläufe, Mahlzeiten und Gespräche. Dadurch, dass er eine enge Beziehung zu ihnen aufbaut, versucht er auch seinen Eltern näher zu kommen

 

02. Im Winter 1963 - Dokumentarfilm, 18 Min

Regie: Su-Jin Song

1963 rekrutierte die Bundesrepublik Deutschland die ersten Gastarbeiter aus Südkorea für den westdeutschen Steinkohlenbergbau. In den folgenden Jahren kamen etwa 8.395 Männer nach Deutschland. Aus Armut und Sorge um die Gesundheit seiner Mutter bewarb sich Kim Kn-Chull um eine Stelle im deutschen Bergbau. Im Dezember 1963 stieg er in Südkorea mit weiteren 126 Männern in das erste Flugzeug des Anwerbeabkommens zwischen Südkorea und Deutschland. Im Film erzählt er von der anstrengenden Ausbildung im Tagebau und der ersten Zeit, in der er und seine Kollegen sich an das Leben und die harte Arbeit im Bergwerk gewöhnen mussten.

03. Angst - Fiktion, 10 Min

Regie: Malika Musaeva

Mikail musste aus Tschetschenien nach Deutschland fliehen, weil er als Homosexueller verfolgt wurde. Als er unerwartet seinen Jugendfreund Daud wieder sieht, tritt mit der Freundschaft auch die Angst wieder in sein Leben.

04. Bambirak - Deutschland, USA // 2020 // 13:30 min

Regie: Zamarin Wahdat

Die 8-jährige Kati versteckt sich heimlich im Lieferwagen ihres Vaters. Der alleinerziehende Faruk ist angespannt und versucht die Fürsorge für Kati und seinen ersten Jobs als Paketlieferant in Deutschland unter einen Hut zu bekommen. Als sich die Beziehung der beiden über die gemeinsamen Auslieferung endlich etwas entspannt, testet eine unerwartete Konfrontation mit Rassismus der ihnen entgegengebracht wird das zarte Band zwischen Vater und Tochter.

05. Motherland - Dokumentarisches Musikvideo, 2024, 4 Minuten

Regie:  Lan Mi Le

Mit dem Song „Motherland“ begibt sich die viet-deutsche Sängerin ANOTHER NGUYEN tief auf die Suche nach ihrer eigenen Identität. Archivbilder der frühen 90er Jahre in Ostdeutschland wecken Erinnerungen an die Kindheit und treffen auf kürzlich aufgezeichnetes VHS Material aus Vietnam. Mit melancholischen Klängen verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Damals und Heute.